Jüdische Geschichte im Schulbuch

Sommersemester 2021 Jüdische Geschichte im Schulbuch

Jüdische Geschichte im Schulbuch

In dieser Übung werden aktuelle Geschichtslehrbücher im Hinblick auf die Thematisierung der jüdischen Geschichte im historischen Längsschnitt (Mittelalter bis Zeit nach 1945) und den damit verbundenen Themen fachwissenschaftlich und didaktisch analysiert werden.

Jüdische Geschichte wird im Geschichtsunterricht vorrangig in Verbindung mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust unterrichtet. Die Materialien in den gegenwärtigen Schulbüchern werfen dazu zahlreiche Fragen auf. Aber nicht nur für diese Epoche gibt es Fragen an die jüdische Geschichte: Wie werden Antisemitismus und Verfolgungsgeschichte im Vergleich zur allgemeinen jüdischen Geschichte thematisiert und in welchem Verhältnis stehen sie zueinander? Erscheinen Juden nicht nur als Objekte und Opfer von Geschichte, sondern auch als Träger einer eigenen Kultur und Mitgestalter der Moderne? Erfolgt die Thematisierung auf der Grundlage einer Wissenschaftsorientierung um gegen stereotype Bilder anzugehen oder werden diese unflektiert reaktiviert?

Die Analyse der Schulgeschichtsbücher wird Aspekte der historisch-sachlichen Faktizität und ihrer politisch-moralischen Bewertung mit den Formen ihrer didaktischen Umsetzung im Lehrbuch (Autorentext, Text- und Bildquellen, Arbeitsaufträge) verknüpfen.

Eingangs der Veranstaltung erfolgt eine kurze methodische Einführung zur Schulbuchanalyse.

Die Veranstaltung richtet sich an Lehramtsstudierende.

Voraussetzungen:

Ausreichende historische Grundkenntnisse über die zu behandelnden Epochen.

 

Literatur:

Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, hrsg. im Auftrag des Leo Baeck Instituts von Michael A. Meyer unter Mitwirkung von Michael Brenner. 4 Bände, München 1996/97.

Liepach. Martin / Geiger, Wolfgang: Fragen an die jüdische Geschichte. Darstellungen und didaktische Herausforderungen. Schwalbach / Ts. 2014.

Perspektiven deutsch-jüdischer Geschichte, Paderborn 2012ff.:

Tobias Brinkmann: Migration und Transnationalität; Steven Lowenstein: Religion und Identität; Klaus Hödl: Kultur und Gedächtnis, Uffa Jensen: Politik und Recht, Rainer Liedtke: Wirtschaft und Ungleichheit, Miriam Rürup: Alltag und Gesellschaft, Stefanie Schüler- Springorum: Geschlecht und Differenz.

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