Widerstand (Kolloquium)

Wintersemester 2023 / 2024 Widerstand (Kolloquium)

Jede normative Ordnung ist grundsätzlich prekär. Das Prekäre zeigt sich insbesondere in den Formen rechtlichen und politischen Widerstands, der damit auf die Kontingenz, die Vergänglichkeit und die Veränderbarkeit jeder Ordnung hinweist. Das Kolloquium hat sich zum Ziel gesetzt, den Widerstand, der normativen Ordnungen entgegengesetzt wurde, und bis heute wird, aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und zu diskutieren.

Zunächst lohnt es, typische Konstellationen in den Blick zu nehmen. Zu denken ist etwa an den Widerstreit zwischen göttlichem, religiösem und weltlichem Recht, an die Unzufriedenheit über vermeintlich falsche oder ausbleibende politische Entscheidungen, an das Vorenthalten von Rechten für bestimmte Teile der Gesellschaft oder an den Wunsch nach radikaler Veränderung der sozialen Verhältnisse. Jeder Widerstand ruht auf eigenen normativen Begründungsmustern. Einige dieser Begründungen sollen in diesem Kolloquium aufgearbeitet, nachvollzogen und kritisch geprüft werden.

Daneben sind Ziel und Mittel des Widerstandes nicht zuletzt für das Recht von Relevanz, soweit seine Integrationsfähigkeit berührt ist. Ist beispielsweise die Erinnerung der Regierenden an ihre Pflichten Ziel des Widerstandes, kann eine ordnungsinterne Abhilfe erfolgen. Gelingt es somit den Widerstand (rechtlich) einzuhegen, nicht zuletzt durch eine Veränderung, bzw. Anpassung normativer oder rechtlicher Prämissen oder durch das Zugeständnis von Rechten?

Ist durch solche Reformen eine Einhegung des Widerstandes nicht möglich, stellt sich die Frage nach dem Ob und dem Wie einer neuen Ordnung. Die Konsequenz lautet dann: Revolution statt Reform. Ab wann muss eine bestehende Ordnung also aus ihrer Eigenlogik heraus darauf zielen, den Widerstand vollständig zu brechen? Kann andererseits die revolutionäre Beseitigung einer bestehenden Ordnung überhaupt rechtens sein? Welche Mittel sind hier möglich und wie wird der Einsatz ggf. gewaltsamer Mittel rechtfertigt?

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