Der Nationalsozialismus im Schulgeschichtsbuch
Die Herausforderungen des Erinnerns und Gedenkens im öffentlichen Raum, der Frage nach Schuld und Verantwortung sowie des adäquaten Umgangs mit dem Nationalsozialismus zwischen Historisierung und Aktualisierung, vor allem in der Schule, werfen immer wieder neue Diskussionen auf. Schullehrbücher sind bedeutsame Medien der Geschichtskultur, die einer praxisorientierten Kritik unterzogen werden müssen.
In dieser Übung werden einschlägige, jüngere Geschichtslehrbücher im Hinblick auf die Thematisierung des Nationalsozialismus und die damit verbundenen Themen analysiert. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf der Darstellung der jüdischen Perspektive, des Antisemitismus und des Verfolgungsaspekts bis zum Holocaust liegen.
Die Analyse der Schulgeschichtsbücher wird Aspekte der historisch-sachlichen Faktizität und ihrer politisch-moralischen Bewertung mit den Formen ihrer didaktischen Umsetzung im Lehrbuch (Autorentext, Text- und Bildquellen, Arbeitsaufträge) verknüpfen.
Eingangs der Veranstaltung erfolgt eine methodische Einführung zur Schulbuchanalyse.
Voraussetzung: Ausreichende historische Grundkenntnis über die zu behandelnde Epoche
Die Anmeldung ist ab dem 1. August 2024 über OLAT möglich.
Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Eine Warteliste ist eingerichtet. Voraussetzung: Ausreichende historische Grundkenntnis über die zu behandelnde Epoche.
Einführende Literatur : 3 Titel.
Bajohr, Frank/ Löw Andrea (Hrsg.), Der Holocaust: Ergebnisse und neue Fragen der Forschung, Frankfurt, M. 2015.
Liepach, Martin: Zur Darstellung des Holocaust in den aktuellen Schulgeschichtsbüchern, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Heft 9–10/2019, S. 543–553.
Liepach, Martin / Geiger, Wolfgang: Fragen an die jüdische Geschichte. Darstellungen und didaktische Herausforderungen. 2. Auflage, Frankfurt am Main 2024